Die Gruft am Friedhof

Ich roch diesen unwiederstehlich Geruch des Blutes und mir lief das
Wasser im Mund zusammen. Ich folgte dem Geruch, aber als ich sah, dass
dort vor einem Grab ein Mädchen lag zog sich alles in mir zusammen. Ich
würde niemals jemanden absichtlich töten, nur von ihnen trinken und ihre
Erinnerungen löschen und dann in Ruhe lassen. Ich ging zu ihr rüber, kniete
mich hin und stupste sie an.
Hallo, Kannst du mich hören? Hallo?!
Ich hab Angst und kann dem Blut kaum wiederstehen, aber ich muss mich zu-
sammen reißen.
Bitte, bitte, sei nicht tot.
Flüsterte ich.

Irgendwie machte sie mir Angst, sie gab mir ein unbeschreibliches Gefühl, das der Angst, als sie sagte wir wären allein. Dann sah ich zu ihr hinauf und sagte:
Ja, dass ist mein Vater. Sie wissen nicht genau wodurch er gestorben ist. Aber er hatte Wunden am Hals, dadurch ist er veblutet, wo er diese Wunde her hatte weiß keiner.Seufzte ich und sah auf meine Zehenspitzen.

Ich sah sie nichts ahnend an und endgegnete: Wieso sollte ich dir etwas erzählen? Ich kenne dich nicht. Aber ich bin Grace Summer. Sagte ich und sah dann wider zum Grabstein. Ich fühlte plötzlich so eine Leere in mir. Meine Mum tat zwar alles um mir Vater und Mutter zu sein. Aber er fehlte mir trotzdem.

Ich schreckte kurz zurück, als ich die Stimme hinter mir hörte. Mit gequollenen verheulten Augen drehte ich mich an und sag sie erschrocken an.
Wer bist du?

Ich ging zu meiner Mum und verabschiedete mich von ihr, nahm einen Strauß Blumen mit. Dann nahm ich meinen Schlüssel und huschte mit meinem Blick an dem großen Spiegel vorbei der im Flur angebracht war. Meine Mum rief mir noch zu, dass ich nicht zu spät kommen sollte, aber das hörte ich nicht, da ich die Tür hinter mir schon fast geschlossen hatte. Als ich vor meiner haustür stand, holte ich nocheinmal tief Luft und ging dann zum Friedhof. Als ich dort war, schloss ich kurz meine Augen und öffnete dann das kleine schwarze Tor. Ich ging dann den Weg endlang und merkte wie die Kieselsteine unter meinen Fußsohlen knirschte. Ich sah hinte mir eine kleine Gruft aber mich kümmerte nicht was da hinter lag. Ich ließ die Innenschrift, und ich merkte wie eine heiße Träne meine kalten Wangen runterlief. Anschließend legte ich die Blumen, die ich von zuhause mitgebracht hatte dort ab.